Neue Nationalgalerie gewinnt BDA Preis Berlin 2021

Insgesamt 112 seit 2016 fertiggestellte Berliner Projekte ganz unterschiedlicher Typologien wurden zum BDA PREIS BERLIN 2021 eingereicht. Nun stehen alle Gewinner fest. Neben dem Jurypreis wurde in diesem Jahr in Kooperation mit der Berliner Morgenpost auch wieder ein Publikumspreis ausgelobt, über den die interessierte Öffentlichkeit auf dieser Seite abstimmen konnte.

Am 19. und 20. November 2021 tagte die Jury unter dem Vorsitz der Architektin Prof. Katja Knaus, die vier Bauten mit dem BDA PREIS BERLIN auszeichnete. Weitere vier erhielten eine Auszeichnung, einem Projekt wurde ein Sonderpreis zuerkannt. Mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit hat die Jury in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt beim Bauen im Bestand gesetzt – vier Bauten sind in diesem Bereich verortet. Weiterhin gewürdigt wurden Projekte die sich durch besonderes soziales Engagement, eine starke ökologische und ökonomische Konzeption oder auch den Mut zum Experiment auszeichnen.

Mehr Informationen: www.bda-preis-berlin.de


Grundinstandsetzung Neue Nationalgalerie, Berlin-Tiergarten, 2021
David Chipperfield Architects Berlin
Bauherr*in: Stiftung Preußischer Kulturbesitz vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung IV 5

Die Neue Nationalgalerie, das einzige in Europa gebaute Gebäude Mies van der Rohes nach dessen Emigration in die USA, ist seit ihrer Eröffnung 1968 der Kunst des 20. Jahrhunderts gewidmet. Der Verschleiß durch fast 50 Jahre intensiver Nutzung erforderte eine behutsame und nachhaltige Sanierung und Modernisierung unter Berücksichtigung der Denkmalschutzauflagen. Ziel dieser Arbeiten war es, die vorhandene Bausubstanz so weit wie möglich zu erhalten und das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Die behutsame Renovierung der Neuen Nationalgalerie, eines ikonischen Gebäudes von unbestreitbarer Autorität, zeigt, dass eine Modernisierung denkmalgeschützter Gebäude, um sie energetisch auf den neuesten Stand zu bringen und barrierefrei zu gestalten, ohne Beeinträchtigung ihrer sonstigen architektonischen Qualitäten möglich ist. Außerdem ist es lobenswert zu sehen, wie zeitgenössische Architekt*innen die Arbeit der früheren Generation durch intelligente technische Integration zeitgenössischer Designelemente würdigen und dabei diskret und zurückhaltend bleiben. Ich hoffe, dass der BDA-Architekturpreis dazu beitragen wird, die Botschaft zu vermitteln, dass Architektur wichtiger ist als Architekt*innen und dass unser architektonisches Erbe ein wirklich gemeinschaftlicher Prozess ist, der über Ort und Zeit hinausweist.

Das Projekt umfasste die Sanierung der in die Jahre gekommenen Stahl-Glas-Konstruktion des Gebäudes und die Modernisierung der Haustechnik gemäß den heutigen Normen und Standards. Die Architekt*innen zollten dem Werk von Mies van der Rohe großen Respekt, indem sie sowohl auf die allgemeinen Konzepte als auch auf die Ausführungsdetails achteten – kein leichtes Unterfangen bei einem derart transparenten Gebäude, bei dem die Strukturelemente zugleich die Fassade sind.

In einer Zeit, in der das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund gerückt ist, zeigt dieses Projekt, dass es für Architekt*innen ein Gebot der Stunde ist, zur Erhaltung und Bewahrung bereits errichteter Bauwerke beizutragen und deren Lebensdauer zu verlängern, anstatt der Produktion neuer Gebäude vorschnell den Vorrang einzuräumen.

Prof. Dr. Anupama Kundoo, Architektin Anupama Kundoo Architects


© Simon Menges

Insgesamt 112 seit 2016 fertiggestellte Berliner Projekte ganz unterschiedlicher Typologien wurden zum BDA PREIS BERLIN 2021 eingereicht. Nun stehen alle Gewinner fest. Neben dem Jurypreis wurde in diesem Jahr in Kooperation mit der Berliner Morgenpost auch wieder ein Publikumspreis ausgelobt, über den die interessierte Öffentlichkeit auf dieser Seite abstimmen konnte.

Am 19. und 20. November 2021 tagte die Jury unter dem Vorsitz der Architektin Prof. Katja Knaus, die vier Bauten mit dem BDA PREIS BERLIN auszeichnete. Weitere vier erhielten eine Auszeichnung, einem Projekt wurde ein Sonderpreis zuerkannt. Mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit hat die Jury in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt beim Bauen im Bestand gesetzt – vier Bauten sind in diesem Bereich verortet. Weiterhin gewürdigt wurden Projekte die sich durch besonderes soziales Engagement, eine starke ökologische und ökonomische Konzeption oder auch den Mut zum Experiment auszeichnen.

Mehr Informationen: www.bda-preis-berlin.de


Grundinstandsetzung Neue Nationalgalerie, Berlin-Tiergarten, 2021
David Chipperfield Architects Berlin
Bauherr*in: Stiftung Preußischer Kulturbesitz vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung IV 5

Die Neue Nationalgalerie, das einzige in Europa gebaute Gebäude Mies van der Rohes nach dessen Emigration in die USA, ist seit ihrer Eröffnung 1968 der Kunst des 20. Jahrhunderts gewidmet. Der Verschleiß durch fast 50 Jahre intensiver Nutzung erforderte eine behutsame und nachhaltige Sanierung und Modernisierung unter Berücksichtigung der Denkmalschutzauflagen. Ziel dieser Arbeiten war es, die vorhandene Bausubstanz so weit wie möglich zu erhalten und das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Die behutsame Renovierung der Neuen Nationalgalerie, eines ikonischen Gebäudes von unbestreitbarer Autorität, zeigt, dass eine Modernisierung denkmalgeschützter Gebäude, um sie energetisch auf den neuesten Stand zu bringen und barrierefrei zu gestalten, ohne Beeinträchtigung ihrer sonstigen architektonischen Qualitäten möglich ist. Außerdem ist es lobenswert zu sehen, wie zeitgenössische Architekt*innen die Arbeit der früheren Generation durch intelligente technische Integration zeitgenössischer Designelemente würdigen und dabei diskret und zurückhaltend bleiben. Ich hoffe, dass der BDA-Architekturpreis dazu beitragen wird, die Botschaft zu vermitteln, dass Architektur wichtiger ist als Architekt*innen und dass unser architektonisches Erbe ein wirklich gemeinschaftlicher Prozess ist, der über Ort und Zeit hinausweist.

Das Projekt umfasste die Sanierung der in die Jahre gekommenen Stahl-Glas-Konstruktion des Gebäudes und die Modernisierung der Haustechnik gemäß den heutigen Normen und Standards. Die Architekt*innen zollten dem Werk von Mies van der Rohe großen Respekt, indem sie sowohl auf die allgemeinen Konzepte als auch auf die Ausführungsdetails achteten – kein leichtes Unterfangen bei einem derart transparenten Gebäude, bei dem die Strukturelemente zugleich die Fassade sind.

In einer Zeit, in der das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund gerückt ist, zeigt dieses Projekt, dass es für Architekt*innen ein Gebot der Stunde ist, zur Erhaltung und Bewahrung bereits errichteter Bauwerke beizutragen und deren Lebensdauer zu verlängern, anstatt der Produktion neuer Gebäude vorschnell den Vorrang einzuräumen.

Prof. Dr. Anupama Kundoo, Architektin Anupama Kundoo Architects


© Simon Menges
 

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