Buchhandlung Walther König an der Museumsinsel Burgstraße 27 10178 Berlin
Buchvorstellung
In einer Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs plante die Werkgruppe Graz im Jahre 1965 die Terrassenhaussiedlung in Graz-St. Peter, die zwischen 1972 und 1978 gebaut wurde. Die Planer – Mitglieder der avantgardistischen Künstlervereinigung Forum Stadtpark – wandten sich gegen das verfestigte System des Wohnbaus, das von monotoner Gestaltung und Zersiedelung durch Einfamilienhäuser geprägt war. Sie vertraten den utopischen Anspruch einer Beteiligung der Bewohner*innen am Planungsprozess, der seine bauliche Entsprechung in einer strukturalistischen Grundstruktur mit anpassbaren Wohneinheiten findet. Internationale Anerkennung erlangte die Siedlung, die sich in vier terrassierten Blöcken aus Sichtbeton am Grazer Stadtrand erhebt, durch ihre brutalistische und skulpturale Erscheinung. Gelebte Utopie liefert erstmals eine Sammlung von architekturhistorischen und -kritischen Texten über die Siedlung, gibt Einblicke in die Lebenswelten der Bewohner*innen und ist angereichert mit Originalskizzen, -plänen und -fotografien sowie mit künstlerischen Projekten.
CLB Berlin Aufbau Haus am Moritzplatz 10969 Berlin
Buchvorstellung und Diskussion
mit Kristen Sarah Biehl, Tuba İnal-Çekiç, Aslı Odman, Sema Semih, Sister Sylvester, Anna Steigemann, Urszula Ewa Woźniak und anderen Autor*innen des Buches.
Angesichts ihrer ungehemmten neoliberalen Umstrukturierung waren Berlin und Istanbul im letzten Jahrzehnt verschiedenen Formen politischer Polarisierung und sozialer Ungerechtigkeit ausgesetzt. Infolgedessen hat sich der Kampf um bezahlbaren Wohnraum, Zugang zum öffentlichen Raum, faire Arbeitsbedingungen, ökologische Gerechtigkeit und das Recht auf unterschiedliche Lebensformen intensiviert. Verschiedene Formen des Widerstands „von unten“ haben das Verhältnis zwischen lokalen Regierungen und sozialen Bewegungen herausgefordert und hinterfragen, wo und wie die politischen Subjekte der Stadt entstehen. In einer Mischung aus Dialogen, Essays und kritischen Reflexionen untersucht dieses E-Book die Art und Weise, wie die Bewohner*innen von Berlin und Istanbul die physische, politische und normative Neuordnung ihrer Städte erleben, zum Ausdruck bringen und sich dagegen wehren. Es stellt sich die Frage: Wer ist das Wir in We, the City?
Die Veranstaltung wird mit freundlicher Unterstützung des Center for Comparative Research on Democracy (CCRD), Humboldt-Universität zu Berlin, in Zusammenarbeit mit CLB Berlin organisiert. Das CCRD wird von der Stiftung Mercator und der Einstein Stiftung Berlin gefördert.
Die Veranstaltung findet vor Ort und online auf Zoom statt. Anmeldung bitte per E-Mail an: programm@clb-berlin.de
In zehn Strategien stellen Architektinnen und Architekten, Urbanistinnen und Urbanisten ihre Sorge um den Bestand vor: ein Sorgetragen für den Gebäudebestand, für gewachsene soziale Strukturen und für den Fortbestand der Erde. Sie plädieren für ein Weiterdenken und achtsames Reparieren von Lebensräumen und Wohnkulturen. Sie zeigen, wie sich neue Perspektiven im urbanen und regionalen Kontext durch vernetzte Ansätze, durch gemeinwohlorientierte Kooperationen und durch Beteiligungskonzepte ergeben. Für den künftigen Bestand, also die heute errichteten Gebäude, werden Strategien für den zirkulären Materialeinsatz und eine Offenheit für kommende Anforderungen entwickelt. Die zehn Strategien werden durch zehn Projektbeispiele begleitet, die Arbeitsweise, Haltung und Expertise der beteiligten Architektinnen und Architekten widerspiegeln.
Die Ausstellung des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA wurde von Olaf Bahner, Matthias Böttger und Laura Holzberg kuratiert. Ausstellungsgestaltung: Marius Busch – ON / OFF und Christian Göthner – lfm2.
Das Projekt ist Teil des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ des BMI / BBSR und wird durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat finanziell gefördert.
Das ICC Berlin ist ein Gesamtkunstwerk. Eine gigantische Zeitkapsel, die seit fast einem Jahrzehnt auf ein neues Nutzungskonzept wartet. Geplant in den 1960er Jahren und 1979 eröffnet, zieht das Messegebäude von Ursulina Schüler-Witte und Ralf Schüler mit dem unverwechselbaren Leitsystem Frank Oehrings nach wie vor Aufmerksamkeit auf sich. Überwältigt das brachiale Gebäude durch seine äußere Gestalt, zeigt es sich im Innern mit einer ruhigen Ausstrahlung und ermöglicht durch die Panoramafenster einen Blick nach draußen auf den plötzlich lautlosen Verkehr. Zara Pfeifer hat sich mit ihren Fotografien diesem Inneren des Gebäudes verschrieben. Mit einer unsentimentalen Nüchternheit dokumentiert sie das weitestgehend originalgetreu erhaltene Innenleben des „Koloss von Witzleben“, des „Panzerkreuzer Charlottenburg“, der „Halle Größenwahn“. Ihre Aufnahmen spüren die bemerkenswerten Details des Gebäudes auf und halten den Schwebezustand, in dem es sich seit Jahren befindet, fest.
Wie ist es um die Chancengleichheit in der Architektur aktuell bestellt? Zum internationalen Frauentag stellt Karin Hartmann ihre viel beachtete Publikation Schwarzer Rolli, Hornbrille. Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur in der BDA Hamburg Galerie vor. Die Autorin hat darin untersucht, wie viele junge Architektinnen aus dem Architekturbetrieb zurückgedrängt werden, welche Wirkung das auf die gebaute Umwelt hat und wie der Beruf diverser werden kann.
Anna Lemme Berthod stellt anschließend ihr Büro Lemme Locke Lux Architektinnen BDA vor, das sie 2016 gemeinsam mit Cornelia Locke und Edna Lührs in Berlin und Dresden gründete. 2021 war sie Co-Kuratorin des Beitrags Architektinnen・BDA, Bund Deutscher Architektinnen und Architekten Berlin zum Festival Women in Architecture – eine Werkschau, die in einer Ausstellung, Publikation und Plakataktion „die geballte weibliche Kompetenz im BDA“ in Architektinnen-Porträts sichtbar gemacht und ihre Bedeutung für die zeitgenössische Baukultur gezeigt hat.
Im Anschluss diskutieren sie gemeinsam in einer Podiumsrunde, die von Doris Kleilein, Leiterin des JOVIS-Verlages, moderiert wird, wie für alle der Wandel zu einer gleichberechtigteren Planungskultur gelingen kann.
cooperativ Werkraum des Genossenschaftsforums Eythstr. 32 12105 Berlin
Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung FAKTOR WOHNEN
Von Bodenspekulation und Mietenexplosion bis hin zu Klimawandel und sozialer Ungleichheit: In einer Zeit sich überlagernder Krisen ist es notwendiger denn je, unsere Art zu wohnen und zu teilen sowie das Eigentum an Grund und Boden neu zu denken. Social-Ecological Cooperative Housing stellt wegweisende genossenschaftliche Wohnprojekte in Basel, Berlin, Wien und Zürich vor. Die porträtierten Initiativen und alternativen Eigentumsmodelle zeigen das Potenzial gemeinschaftlicher Praktiken für eine notwendige sozial-ökologische Transformation des Bauens und Wohnens auf. Das interaktive E-Book ermöglicht es den Leser*innen, einzelne Themen je nach Interesse zu vertiefen und regt damit auch zum eigenen Handeln an.
03.03.2023, 18:00 Uhr „Die Genossenschaftssiedlung: Warum wir sie brauchen.“ Präsentationen und Diskussion mit Eden Genossenschaft, ecovillage hannover Genossenschaft, Charlottenburger Baugenossenschaft
10.03.2023, 18:00 Uhr „Ist Öko gleich Sozial? Wann ist Öko bezahlbar?“ Präsentationen und Diskussion mit Luisenstadt Genossenschaft, Möckernkiez Genossenschaft, Ostseeplatz Genossenschaft (Projekt Lynarstr.), Stattbau, FH Potsdam / urbane Zukunft
17.03.2023, 18:00 Uhr „Potenzial der Genossenschaftsidee: Zwischen gemeinsamem Wirtschaften und Gemeinwohlorientierung.“ Präsentationen und Diskussion mit Genossenschaftsforum, wohnbund, Stiftung Edith Maryon, Stiftung trias
Ruhr Museum in der Kohlenwäsche UNESCO-Welterbe Zollverein Gelsenkirchener Straße 181 45309 Essen
Strategien und Ergebnisse von EMSCHER 20 | 21+
Lange galt die Emscher als schmutzigster Fluss Deutschlands, jetzt ist sie abwasserfrei. Der Band dokumentiert den sozial-ökologischen Umbau der Emscher, die das nördliche Ruhrgebiet auf einer Länge von 81 Kilometern durchfließt: die Transformation von einem bergbaulichen Abwassersystem des Industriezeitalters zu einer neuen regionalen Flusslandschaft des 21. Jahrhunderts. Von dem renaturierten Fluss mit seinen zahlreichen Nebengewässern gehen Impulse für die Aufwertung der gesamten Region aus. Der Umbau schafft Raum für Renaturierung, Konversion und eine starke Entwicklungsachse nachhaltigen Städte- und Landschaftsbaus. Gesamtstrategie, Leitprojekte, Begleitformate und der regionalpolitische Diskurs dieser umfangreichen Transformation werden hier erstmalig mit Texten, Plänen und Bildern publiziert.
Die Veröffentlichung ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Ausblick auf die Zukunft des Reviers. Die Strategien und Leitprojekte, die in dem Buch für das Emscher-Gebiet und die gesamte Metropole Ruhr dokumentiert werden, stellen Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft) und Dr. Dieter Nellen (Mitherausgeber der Publikation) gemeinsam mit einigen Autorinnen und Autoren sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Region in Essen vor.
Freuen Sie sich unter anderem auf eine Keynote-Speech zum Thema Regionalperspektiven durch räumliche Interventionen und Innovationen sowie Vorträge zu räumlichen Leitprojekten in der Emscher-Region.
Lange galt die Emscher als schmutzigster Fluss Deutschlands, jetzt ist sie abwasserfrei. Der Band dokumentiert den sozial-ökologischen Umbau der Emscher, die das nördliche Ruhrgebiet auf einer Länge von 81 Kilometern durchfließt: die Transformation von einem bergbaulichen Abwassersystem des Industriezeitalters zu einer neuen regionalen Flusslandschaft des 21. Jahrhunderts. Von dem renaturierten Fluss mit seinen zahlreichen Nebengewässern gehen Impulse für die Aufwertung der gesamten Region aus. Der Umbau schafft Raum für Renaturierung, Konversion und eine starke Entwicklungsachse nachhaltigen Städte- und Landschaftsbaus. Gesamtstrategie, Leitprojekte, Begleitformate und der regionalpolitische Diskurs dieser umfangreichen Transformation werden hier erstmalig mit Texten, Plänen und Bildern publiziert.
Keynote, Projektvorstellung und anschließende Podiumsdiskussion
In einer amerikanischen Studie war unlängst zu lesen, Sexismus und Rassismus seien in der Architektur so weit verbreitet, dass es diesen Themen gegenüber eine brancheneigene Abneigung gäbe. Wie ist eine solche exkludierende Arbeitskultur entstanden? Obwohl seit kurz nach der Jahrtausendwende auch in Deutschland die Mehrheit der Absolvent*innen weiblich ist, machen es fachkulturelle Weichenstellungen Frauen schwer, in der Architektur zu bleiben. So gehen der Planung viele gut ausgebildete Talente verloren. In Schwarzer Rolli, Hornbrille werden aus intersektional-feministischer Perspektive die strukturellen Ursachen untersucht, die Frauen – und alle anderen Personen, die keine weißen cis Männer sind – aus der Branche verdrängen. Wie können Lehre, Fachdiskurs und Selbstverständnis diverser werden? Wo fehlen in der gebauten Umwelt die Erfahrungen einer pluralistischen Gesellschaft? Wie gelingt ein Wandel in der Planungskultur?
Aedes Architekturforum Christinenstr. 18-19 10119 Berlin
Buchvorstellung & Diskussion
Architectures of Weaving schlägt eine Brücke zwischen Architektur und Textil, in dem es Faserarchitekturen auf unterschiedlichen Skalen von der Mikroebene biologischer Systeme bis zur Makroebene von textilen und gebauten Konstruktionen untersucht. Ausgewählte Fallstudien, Essays und Interviews reflektieren Kulturpraktiken und Materialforschung aus der Sicht textilen Denkens. Auf der Suche nach nachhaltigen und resilienten Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zeigt das Buch spannende Ansätze, die einen Paradigmenwechsel im Umgang mit faserbasierter Materialität einläuten: Gefüge werden flexibel, Konstruktionen werden adaptiv und interagieren mit der Umgebung. Als Quelle der Inspiration führt das Buch aktuelle und außergewöhnliche Beiträge aus den Bereichen Architektur, Kunst, Materialwissenschaft, Kulturgeschichte, Design, Ingenieurwesen, Mathematik, Mikrobiologie und Textiltechnologie zusammen.
PROGRAMM
Begrüßung Dunya Bouchi, Managing Director, ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory, Berlin
Einführung durch das Herausgeberinnen-Team von Architectures of Weaving Prof. Christiane Sauer, Architektin und Professorin für Material Entwurf, Weißensee Kunsthochschule Berlin Ebba Fransén Waldhör, Künstlerin, Designerin, Dozentin an der HfG Karlsruhe Dr. Mareike Stoll, Literaturwissenschaftlerin, Photohistorikerin, Wissenschaftliche Referentin Matters of Activity
Interdisziplinäre Diskussion mit Mitgliedern des Forschungs-Clusters „Matters of Activity“ Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Fratzl, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, Abteilung Biomaterialien, Co-Direktor des Exzellenzclusters „Matters of Activity“ Dr. Lorenzo Guiducci, Materialwissenschaftler mit Spezialisierung auf Biomechanik, Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Regine Hengge, Professorin für Mikrobiologie, Humboldt-Universität zu Berlin Dr. Heike Illing-Günther, Geschäftsführerin des Sächsischen Textilforschungsinstituts (STFI) Dr. Karin Krauthausen, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Christiane Sauer, Professorin für Material Entwurf, Weißensee Kunsthochschule Berlin
Moderation: Ebba Fransén Waldhör und Mareike Stoll