Kann Kunst in Debatten um urbane Wohnraumverknappung, Zuzug und Gentrifizierung einen neutralen Beitrag leisten? Und wenn ja, welchen? Ausgehend von diesen Fragestellungen hat sich die Projektreihe 'Kunst im UmBau' in Berliner Mehrparteienhäuser begeben, die von Mieterhöhungen, Sanierungsmaßnahmen und der Aufteilung in Eigentumswohnungen betroffen sind. Intention war, einen offenen Kommunikationsraum für kontroverse Haltungen und divergierende Sichtweisen herzustellen. Die künstlerischen Arbeiten positionieren sich in halböffentlichen, halbprivaten Bereichen wie Stiegenhäusern, Innenhöfen und Eingangshallen. Die Dokumentation in Buchform stellt die Werke von Alexander Wolff, 44flavours, Pierre-Etienne Morelle, Jelena Fuzinato, Rubén D'hers und StudioAchtviertel vor und reflektiert Prozesse und entstandene Diskussionen.
Projektvorstellung und Buchpräsentation: Siglinde Lang, Projektleitung und Kuratorin
Die beteiligten Künstler*innen sowie Kooperationspartner*innen sind anwesend.
Gemeinschaftshaus Gropiusstadt Bat-Yam-Platz 1 12353 Berlin
Der weltweite Urbanisierungstrend und der damit einhergehende Mangel an bezahlbarem, zufriedenstellendem Wohnraum betrifft alle Industriestaaten – neben Berlin, Freiburg, oder Jena trifft es im Nachbarland ebenso mit Wien oder Graz auch österreichische Städte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lieferte dort der Wohnbau im Rahmen des sogenannten Modell Steiermark Lösungen zu dieser Herausforderung, indem experimentell mit innovativen Konzepten neue Maßstäbe für den Massenwohnungsbau gesetzt wurden. Der Abend mit der Grazer Architektin und Wohnbauforscherin unternimmt den Versuch, den Wohnbau des Modell Steiermark zunächst geschichtlich in seiner politischen Voraussetzungen und in seiner Umsetzung aufzuarbeiten. Darüber hinaus erfährt dieser Wohnbau eine Beurteilung aus heutiger Sicht der Bewohner und Bewohnerinnen. Mittels einer empirischen Studie wurde der Grad der Wohnzufriedenheit erhoben. Hierfür wurden zu den partizipativ errichteten sozialen Wohnbauten benachbarte konventionell errichtete soziale Wohnbauten herangezogen und zeitgleich untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Grad der Wohnzufriedenheit in den partizipativen Wohnbauten im Vergleich zu den konventionellen Wohnbauten leicht erhöht ist. Ein wesentlicher Unterschied im Vergleich der beiden Wohnbautypologien zeigte sich in der sozialen Einbindung der Menschen in ihre Wohnumgebung. Die Ergebnisse der Studie anhand einer österreichischen Modellvergabe soll uns die Grundlage für ein stadtpolitisches Gespräch über die Vergabeverfahren der Stadt Berlin und partizipative Stadtentwicklung geben. So könnte die historische Aufarbeitung des Modells Steiermark beispielhaft zur Gestaltung und Ausformulierung zukünftiger städtischer Entwicklungen beitragen.
Referentin: Dr. Andrea Jany (Graz) Moderation: Dr. Andrej Holm (HU Berlin)
Bücherbogen am Savignyplatz Stadtbahnbogen 593 10623 Berlin
Julius Poseners wohl schönste Hinterlassenschaft ist seine Sprache. Schreibend hat er Häuser gerettet und so das Gesicht Berlins verändert – ohne selbst zu bauen. Katrin Voermanek begibt sich auf die Spuren des 1996 verstorbenen Architekturhistorikers, Kritikers und Aktivisten. Anhand von neun Häusergeschichten zeichnet sie nach, wie Posener in seinem Kampf für das bauliche Erbe vorging und wie er seine Kritik an Neubauten vorbrachte: mal impulsiv, mal strategisch, immer auf Basis umfassender Bildung, mit viel Humor und einer sanften Sprachgewalt, die bis heute ihresgleichen sucht. Die kurzen Erzählungen, die unter anderem von der Schaubühne, dem Künstlerhaus Bethanien, dem Kino Babylon sowie zwei Villen von Hermann Muthesius handeln, lassen das Berliner Baugeschehen der 1960er bis 1990er Jahre lebendig werden und belegen sowohl die Notwendigkeit als auch die Wirksamkeit einer engagierten Architekturkritik
Gespräch Katrin Voermanek | Autorin Alan Posener | Publizist Moderation Olaf Bartels | Architekt, Autor
TUtheSky Getreidemarkt 9 - BA-Hochhaus 11. OG 1060 Wien Österreich
Between 2013 and 2018, the Institute of Urban Design and Landscape Architecture of TU Wien partnered with the Housing and Urban Development Division (HUD) of the Inter-American Development Bank (IDB) to create a scientific foundation for innovative methods that foster participatory urban planning and design. An experimental design approach was applied, combining people- centered planning, participatory planning tools, urban strategies, and urban design. The Urban Design Lab (UDL) worked in over twenty emerging cities in Latin America and the Caribbean (LAC).
The “Urban Design Lab Handbook” displays the result of a five years planning process: not only 21 projects all over the American continent were developed, but also an outstanding planning methodology was elaborated. The handbook explains the context and emerging problems faced by the cities of Latin America and the Caribbean and puts forward various solutions for typical difficulties encountered within those urban conglomerations.
Program 17:00 Opening and Introduction Harald Waiglein, Director General for Economic Policy and Financial Markets, Federal Ministry of Finance (BMF).
17:15 Research by Design and Experimental Approaches of the Urban Labs An Introduction to the Urban Design Lab Handbook, Roland Krebs, superwien urbanism ZT OG, Vienna.
17:30 The Urban Labs from the perspective of the academia Markus Tomaselli, Head of Institute of Urban Design and Landscape, Institute for Urban Design and Landscape Architecture, TU Wien.
17:45 The Urban Labs from the perspective of the IDB Esther Rodriguez Fernandez, Inter-American Development Bank (Banco Interamericano de Desarrollo), Washington, DC.
18:00 Keynote: urbanisation by architecture Hubert Klumpner, Chair of Architecture and Urban Design, ETH Zürich and Founding partner of Urban-Think Tank.
18:30–19:00 Urbanists as Activists—How to light the fire for activism? Joint panel discussion with the speakers from the previous session and Kerstin Pluch (Research Unit for Local Planning and Design, TU Wien), Jan Gartner (Director Raumpioniere), Vienna and Isabel Stumfol (Institute for Spatial Planning, TU Wien and board member of LandLuft), moderation Barbara Nothegger (Kurier).
After the presentations Wine, Bread and Cheese will be served.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, es wird um Anmeldung unter features@archplus.net bis zum 18. September gebeten.
We have the pleasure of inviting you to an ARCH+ Salon on the occasion of the book launch of the German-Colombian co-production Moravia Manifesto – Coding Strategies for Informal Neighborhoods.
In view of the rapidly progressing urbanization worldwide, informal settlements especially in the cities of the global south must be a focus of our attention – the majority of new city inhabitants in future will settle in these unplanned extensions of urban centers. The tools and methods of conventional urban planning have so far been unable to tackle this phenomenon. New approaches are required that combine top-down planning and bottom-up initiatives to create sustainable and viable living environments.
The Moravia Manifesto presents the alternative planning approaches put forward by an international Think&Do tank, which were developed together with local participants from the Moravia informal settlement at the heart of the Colombian metropolis Medellín. This new planning approach is contextualized by essays and international case studies. Urban Coding shows new ways of how planning, politics, economy and administration can initiate and implement innovative and inclusive urban transformation processes in co-production with local communities.
The book launch will take place in the course of the Summer School Prototyping Collaborative Spaces, the 5. edition of summer schools organized by the Urban Lab Medellín | Berlin; an initiative founded in 2016 by Urban Oasis – Maximilian Becker, Cielo Holguín, Albert Kreisel, Dubian Monsalve, Nina Pawlicki and Tobias Schrammek, in cooperation with Habitat Unit at TU Berlin – Prof. Philipp Misselwitz and Moritz Ahlert, and Alfred Herrhausen Gesellschaft, supported by ARCH+ Association for the promotion of architectural and urban discourse.
Representatives from Moravia and their project partners and editors from Berlin will jointly present the publication as a result of the three year long cooperation. Participants of the discussion will include Maximilian Becker, Juliana Gutiérrez, Cielo Holguín, Albert Kreisel, and Philipp Misselwitz.
The Moravia Manifesto has been published with Jovis Editors and was recently awarded as one of as one of Die Schönsten Deutschen Bücher 2019 by the Stiftung Buchkunst.
urbanoSALON#12 Immer häufiger bringen sich neue Akteure aus Kunst und Kultur in Prozesse der Stadtentwicklung ein und beteiligen sich mit eigenwilligen Mitteln an der Gestaltung von urbanen Räumen. Das ist kein Zufall, denn viele Herausforderungen der Stadtentwicklung fordern heute Fähigkeiten, die jenseits des klassischen Planungsinstrumentariums liegen. In welchem Verhältnis stehen Stadtplanung, künstlerische Praktiken und Kulturinstitutionen zueinander: Ergänzen sie sich lediglich oder verstärken sie sich gegenseitig? Das Buch „Komplement und Verstärker“ versammelt Positionen unterschiedlicher Disziplinen und möchte anregen, anders über Orte, Institutionen und Akteure, über Organisations- und Handlungsformen nachzudenken. Es diskutieren: Isabel Maria Finkenberger, Herausgeberin Andrea Hofmann, ZKB eG, raumlaborberlin Ariane Sept, Stadtforscherin, IRS Erkner
festivalzentrum bauhauswoche berlin im BHR OX, bauhaus reuse Ernst-Reuter-Platz (Mittelinsel) 10587 Berlin-Charlottenburg
Im Herbst erscheinen zwei Bücher über den Architekten Le Corbusier und den Architekturkritiker Julius Posener. Christoph Tempel spricht mit den Autorinnen Bärbel Högner und Katrin Voermanek sowie mit dem Designer Mathias Neumann über die beiden Publikationen, über das Verhältnis von Le Corbusier und Julius Posener zum Bauhaus und über die Vielfalt der Moderne.
Die Buchvorstellung findet im Rahmen der bauhauswoche berlin 2019 statt.
bauhauswoche berlin 2019
31.08.–08.09.2019 Eröffnung: 30.08.2019, 18 Uhr
Die bauhauswoche berlin feiert das 100-jährige Jubiläum der Avantgarde-Schule mit einem stadtweiten Festival.
Das Herz der bauhauswoche schlägt im Festivalzentrum auf der Mittelinsel des Ernst-Reuter-Platzes: Im bauhaus reuse, einem gläsernen Pavillon aus wiederverwendeten Fensterelementen des Bauhausgebäudes in Dessau findet ein Teil des vielfältigen Programms statt. Hier befindet sich auch die Festivalbibliothek mit der neuesten Bauhausliteratur, die vor Ort ausgeliehen werden kann.
HAUS am KLEISTPARK Grunewaldstr. 6/7 10823 Berlin- Schöneberg
Mit ihrem Blick für architektonische Details fängt Friederike von Rauch die kontemplative Kraft von Klosterräumen ein – und löst sie zugleich aus ihrem religiösen Kontext. Die Berliner Künstlerin hat in den letzten Jahren in einigen der Ikonen europäischer Klosterarchitektur gelebt und gearbeitet, unter anderem in Le Corbusiers Sainte-Marie de la Tourette bei Lyon, in der Abtei Roosenberg von Hans van der Laan nahe Antwerpen sowie in Andrea Palladios Kloster San Giorgio Maggiore in Venedig. Entstanden sind Bilder der Versenkung, aufgenommen mit einer analogen Mittelformatkamera, in asketischer Lichtregie und mit reduziertem Kolorit. Die Abwesenheit menschlicher Präsenz und der subtile Umgang mit Licht und Schatten lassen die Interieurs zeit- und ortlos erscheinen.
Aedes Architekturforum Christinenstr. 18-19 10119 Berlin
Vom Klang der Architektur ist ein persönliches Buch über den international tätigen Dortmunder Architekten Eckhard Gerber. Es ist die Geschichte eines deutsch-deutschen Lebens, geprägt durch das protestantische Pfarr- und Elternhaus in Thüringen, das Studium in Braunschweig und die stete Bewährung in seinem Beruf. Früh schon hat Eckhard Gerber musiziert, noch heute spielt er Trompete. Seine Architektur besitzt nicht zufällig eine musikalische Dimension, in der sich Klarheit und Emotion verbinden.
In Anwesenheit von Eckhard Gerber
Grußworte Dr. h.c. Kristin Feireiss Aedes, Berlin Doris Kleilein Jovis Verlag, Berlin
Einführung Dr. Dieter Nellen Herausgeber, Dortmund
Lesung Dr. Jürgen Tietz Autor, Berlin
Im Anschluss Informeller Ausklang mit Drinks und Snacks
Um Anmeldung zur kostenlosen Veranstaltung wird bis zum 6. August 2019 gebeten: info@gerberarchitekten.de
Vielen gelten Flachdach, weiße Fassaden und große Glasflächen, also der sogenannte Bauhausstil, als Kennzeichen moderner Architektur. Zum 100-jährigen Jubiläum der international beachteten Institution rückt der einzigartige Architekturführer 100 Jahre Moderne in Hessen. Von der Reichsgründung bis zur Ölkrise diese einseitige und verkürzte Sichtweise zurecht. Am Beispiel repräsentativer Bauten Hessens deckt er Hintergründe auf und macht sie erlebbar.
Grußworte Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt
Buchvorstellung Prof. Dr. Kai Buchholz, Hochschule Darmstadt, erläutert mit Hilfe eines bebilderten Vortrags den Inhalt und Aufbau des Buches Prof. Philipp Oswalt, Universität Kassel, erklärt die Entstehung der Buchkonzeption Prof. Kris Scholz, Fotograf, Hochschule Darmstadt, spricht mit Kai Buchholz über die Entstehung der Farbaufnahmen