Karl-Schüssler-Saal, Altbau, Campus Deutz, Zugang über Reitweg Fakultät für Architektur, TH Köln 50678 Köln
Buchvorstellung und Diskussion
Am 10.01.2022 lädt die TH Köln in Kooperation mit der architektinnen initiative nw (ai nw) ein zur Buchvorstellung von Schwarzer Rolli, Hornbrille. Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur von Karin Hartmann. Im 2022 erschienenen Buch wird die Frage gestellt, warum sich die Architekturbranche mit Diversität schwer tut und welche Auswirkungen dies auf die gebaute Umwelt hat. Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Vielfalt und einer Öffnung der Branche für viele Lebensrealitäten und Handlungspraktiken. Gleichzeitig wird angeregt, obsolete, in der Architektur nach wie vor fest verankerte Narrative neu zu betrachten.
Im Anschluss an die Buchvorstellung werden die Inhalte des Buchs, sowie mögliche Lösungsansätze aus unterschiedlichen Perspektiven mit Beteiligten und Gästen diskutiert.
im Gespräch: Prof. Yasemin Utku, Städtebau + Planungspraxis, TH Köln Stephanie Bücker, Architektin BDA, MS PLUS ARCHITEKTEN Hannah Häusler, Studentin Bachelor Architektur, TH Köln Karin Hartmann, Autorin „Schwarzer Rolli, Hornbrille“
Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung Wegelystraße 8 10623 Berlin
Konversionen des Atomzeitalters
Was geschieht nach dem Ausstieg aus der Atomenergienutzung mit den Atomkraftwerken? Sie sind mittlerweile Teil der Landschaft geworden – gibt es neue Verwendungen für sie? Was wäre denkbar? Muss die grüne Wiese das Ziel sein? Mit dieser Frage haben sich Studierende der Universität Kassel befasst und die Ausstellung „Nach der Kernkraft – Konversionen des Atomzeitalters“ gestaltet. Ihre Ideen sind phantasievoll, visionär, mutig und sie werden vom 15. Dezember 2022 bis zum 15. April 2023 in der Berliner Liegenschaft des BASE zu sehen sein.
Architektur Galerie Berlin Karl-Marx-Allee 96 10243 Berlin
Buchvorstellung mit Peter Eckart, Andrea Krajewski, Kai Vöckler – Mobility Design
Klimawandel und Ressourcenverknappung, aber auch der stetig steigende Verkehrsaufwand machen es unabdingbar, neue Lösungen für eine umweltschonende und menschenfreundliche Mobilität zu entwickeln. Entscheidend ist dabei die Qualität der Bewegung: eine neue, vernetzte und verkehrsträgerübergreifende Mobilität. Dies ist auch für die gestaltenden Disziplinen, für Architektur und Design, eine besondere Herausforderung: Gestaltungsentscheidungen vermitteln zwischen Mensch und Mobilitätssystem und beeinflussen so Nutzungserfahrungen. Wie kann die Interaktion von Menschen mit der Verkehrsinfrastruktur, mit Transportmitteln, Bauwerken, Objekten und Informationen gestaltet werden, um ein positives Mobilitätserlebnis zu ermöglichen? Drei neue Publikationen zeigen auf unterschiedliche Weise, wie diese neue Mobilität gestaltet werden kann: Mobility Design – Die Zukunft der Mobilität gestalten stellt in Band 1 über 60 wegweisende Projekte aus den Bereichen Design, Architektur und Städtebau vor. Band 2 versammelt Forschungen aus den Bereichen Design, Architektur/Stadtplanung, Sozialwissenschaften, Verkehrsplanung, Psychologie und Kommunikationstechnologie. Der digitale Mobility Design Guide schließlich ist Demonstration und Erkundungsmöglichkeit einer Methode menschbezogenen Mobilitätsdesigns.
Alle drei Publikationen sind im hochschulübergreifenden Forschungsverbund „Infrastruktur – Design – Gesellschaft“ (2018-2022) entstanden, in dem Forscher*innen aus den Bereichen Design, Verkehrsplanung, sozialwissenschaftliche Mobilitätsforschung, Stadtplanung und Multimedia Technologie gemeinsam die Anforderungen an die Gestaltung einer neuen, vernetzten und multimodalen Mobilität untersucht haben.
Präsentation: Peter Eckart (Hochschule für Gestaltung Offenbach) Kai Vöckler (Hochschule für Gestaltung Offenbach) Andrea Krajewski (Hochschule Darmstadt)
Anschließend Gespräch mit den Herausgeber*innen und Gästen
Das Gesundheitszentrum der Zukunft wird die Primärversorgung um ein multiprofessionelles Gesundheits- und Sozialangebot erweitern. Doch wie sind solche Zentren gestaltet und von wem werden sie geplant? Pandemie, demografischer Wandel und Umwelteinflüsse bringen vielseitige Bedarfe in der Gesundheitsversorgung hervor. Mit dem Ausbau von Primärversorgungszentren sollen gemeindebasierte und multidisziplinäre Angebote geschaffen werden. Welche Architekturen stecken dahinter und welche gesellschaftliche Rolle spielen sie in neuen und bestehenden Quartieren? Die Veranstaltung versammelt Perspektiven aus Forschung, Planung und Politik. Die Forschungsgruppe Space Anatomy widmet sich seit 2020 den Fragen räumlicher Gesundheitspraxis in Österreich. Eine Publikation und eine Reihe von Veranstaltungen sind im Zuge dieses dreijährigen Forschungsprozess entstanden.
Intro: Lene Benz, Magdalena Maierhofer, Judith M. Lehner, Kathrin Schelling, Evelyn Temmel; Forschungsgruppe Space Anatomy, TU Wien
Podiumsdiskussion: Silvia Carpaneto, Carpaneto Schöningh Architekten, Berlin Tanja Fruhmann, MA 24 – strategische Gesundheitsversorgung Magdalena Maierhofer, IFOER ,TU Wien Petra Plunger, Gesundheit Österreich GmbH (GöG)
feldfünf Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 7-8 10969 Berlin
Frauen in der Architektur sicht- und hörbar zu machen, ihnen eine Bühne zu geben, ihre Leistungen zu zeigen – das war das Anliegen des Women in Architecture Berlin Festivals 2021. Institutionen, Verbände und Initiativen im Bereich der Baukultur waren aufgefordert teilzunehmen. 70 Jahre nach dem Tod von Emilie Winkelmann, der ersten erfolgreichen deutschen Architektin, sollte Bilanz gezogen werden: Wer sind die starken Frauen von heute? Werden sie wahrgenommen? Wie steht es um die Gleichstellung in der Baukultur und den Umbau des Berufsbildes? Die Publikation zeigt auf, was Institutionen aus Politik, Lehre und Wirtschaft, was Chef*innen und Mitarbeiter*innen, Hochschulleiter*innen und Professor*innen tun können oder schon getan haben, damit es vorangeht auf der Baustelle Gleichstellung.
Haus der Architektur Mariahilferstraße 2 8020 Graz Österreich
Buchpräsentation mit den Herausgeber*innen Eugen Gross und Andrea Jany
In einer Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs plante die Werkgruppe Graz im Jahre 1965 die Terrassenhaussiedlung in Graz-St. Peter, die zwischen 1972 und 1978 gebaut wurde. Die Planer – Mitglieder der avantgardistischen Künstlervereinigung Forum Stadtpark – wandten sich gegen das verfestigte System des Wohnbaus, das von monotoner Gestaltung und Zersiedelung durch Einfamilienhäuser geprägt war. Sie vertraten den utopischen Anspruch einer Beteiligung der Bewohner*innen am Planungsprozess, der seine bauliche Entsprechung in einer strukturalistischen Grundstruktur mit anpassbaren Wohneinheiten findet. Internationale Anerkennung erlangte die Siedlung, die sich in vier terrassierten Blöcken aus Sichtbeton am Grazer Stadtrand erhebt, durch ihre brutalistische und skulpturale Erscheinung. Gelebte Utopie liefert erstmals eine Sammlung von architekturhistorischen und -kritischen Texten über die Siedlung, gibt Einblicke in die Lebenswelten der Bewohner*innen und ist angereichert mit künstlerischen Projekten.
Kongress am Park Augsburg Gögginger Straße 10 86159 Augsburg
„1972/2022 MONUMENTS FOR FUTURE IN PRACTICE“ – #Reallabor (Nachkriegs-)Moderne – Zum Umgang mit jungen Denkmalen der Moderne
Das gebaute Erbe der Moderne 1945+ steht angesichts des Klimawandels und hoher gesellschaftlicher Erwartungen seit Jahren auf dem Prüfstand. Der umfangreiche Bestand wurde mit großen Zukunftshoffnungen in nur kurzer Zeit errichtet – und nicht selten unter Einsatz wenig erprobter Fertigungstechniken der Bauindustrie. Bei allen Bemühungen um die Erforschung von Raumkonzepten und gesellschaftlichen Utopien der 1950er bis 1970er Jahre: Der praxisorientierten Bauforschung fehlen verbindliche Strategien zur Erfassung und Bewertung von Konstruktionen, Materialien und Bauweisen für die große Zahl an Bauten aller Baugattungen, vom solitären Kirchenbau über Wohnsiedlungen und Grünanlagen bis hin zu den voluminösen Großbauten für Kultur, Sport und Bildung sowie den Ingenieursbauwerken der urbanen und peripheren Infrastruktur.
Um diesen Bestand als Ressource für die Zukunft zu erhalten, sind neue Werkzeuge der Erfassung und Bewertung unter Berücksichtigung bautechnischer, konstruktiver, ökologischer und ökonomischer Faktoren erforderlich. Das Symposium – dem im Frühjahr 2022 ein internationaler Call for Papers vorausgegangen war – zeigt auf Grundlage laufender Projekte aus dem DFG-Netzwerk Bauforschung Jüngere Baubestände 1945+ mögliche Perspektiven für den Umgang mit dem jüngeren Bauerbe auf.
Idee, Konzeption und Ansprechpartner: PD Dr. Olaf Gisbertz M.A. Sprecher DFG-Netzwerk Bauforschung für Jüngere Baubestände 1945+
Buchhandlung L. Werner Theresienstraße 66 80333 München
„Schon während der ersten Redaktionssitzungen wurde uns klar, dass wir unsere Herangehensweise an Architektur nicht in einer einfachen Werkschau und mit einer Aneinanderreihung von Fotos vermitteln wollen. Uns hat immer auch der – gelegentlich durchaus kritische – Blick von außen auf unsere Bauten interessiert.“ Thomas Knerer und Eva Lang Seit der Gründung des Büros Knerer und Lang im Jahr 1993 hat sich die Wahrnehmung von Architektur verändert. Der Stellenwert von Entwurf und Funktionalität gerät zugunsten scheinbarer Kostenreduzierung immer mehr in den Hintergrund. RFKLX thematisiert die beiden Aspekte Rezeption und Relevanz in einer diskursiven Momentaufnahme. Kritische Stimmen finden dabei ebenso Raum wie die Auseinandersetzung mit der realen Arbeitswelt von Architekt*innen, die sich immer neuen Herausforderungen stellen müssen.
Buchvorstellung und Diskussion mit:
Prof. Jörn Walter ehemaliger Oberbaudirektor von Hamburg und ehemaliger Leiter des Stadtplanungsamtes in Dresden
David Kasparek Journalist und Architekturvermittler
Anlässlich der Neuerscheinung laden die Herausgeberinnen Verena von Beckerath und Barbara Schönig zur Buchpräsentation und einem Gespräch am 16.11.2022 um 17:00 Uhr ins Bauhaus.Atelier ein. Das Gespräch zwischen den Herausgeberinnen und den Gästen Ingrid Breckner, Stadt- und Raumsoziologin und Professorin i.R. Hafen City Universität Hamburg, und Kaye Geipel, Architekturkritiker, Stadtplaner und Kurator aus Berlin, wird moderiert von Daniela Zupan, Juniorprofessur Urban Heritage, Fakultät Architektur und Urbanistik, Bauhaus-Universität Weimar.
In einer amerikanischen Studie war unlängst zu lesen, Sexismus und Rassismus seien in der Architektur so weit verbreitet, dass es diesen Themen gegenüber eine brancheneigene Abneigung gäbe. Wie ist eine solche exkludierende Arbeitskultur entstanden? Obwohl seit kurz nach der Jahrtausendwende auch in Deutschland die Mehrheit der Absolvent*innen weiblich ist, machen es fachkulturelle Weichenstellungen Frauen schwer, in der Architektur zu bleiben. So gehen der Planung viele gut ausgebildete Talente verloren. In Schwarzer Rolli, Hornbrille werden aus intersektional-feministischer Perspektive die strukturellen Ursachen untersucht, die Frauen – und alle anderen Personen, die keine weißen cis Männer sind – aus der Branche verdrängen. Wie können Lehre, Fachdiskurs und Selbstverständnis diverser werden? Wo fehlen in der gebauten Umwelt die Erfahrungen einer pluralistischen Gesellschaft? Wie gelingt ein Wandel in der Planungskultur?