Jüdische Gemeinde zu Berlin Oranienburger Straße 29 10117 Berlin
Vortrag und Diskussion mit Brigitte Jacob und David Pessier
Der 1939 ins chilenische Exil vertriebene und danach weitgehend vergessene Berliner Architekt Martin Punitzer hat ein zu Unrecht kaum beachtetes Oeuvre hinterlassen. Unter Einbeziehung von Material, Farbe und Licht entwickelte er eine ganz eigene Form moderner Architektur und fügte den vielschichtigen Strömungen der 1920er-Jahre eine bemerkenswerte Facette hinzu. Der Vortrag gibt einen Einblick in das Leben des Architekten und einen Überblick zu seiner architektonischen Arbeit. Er widmet sich aber auch der verbreiteten Missdeutung seines Werkes, die nicht zuletzt eine Folge von Verdrängung und Unkenntnis ist.
PEHNTHAUS Wolfgang-Pehnt-Studienhaus für Architektur Danziger Straße 2a Köln-Weiden
Buchvorstellung und Diskussion mit Florian Kluge von der Alanus Hochschule mit Johanne Debik von der Montag Stifung Urbane Räume
Wie gelingt es, Gemeinwohl zu bauen? Die Transformation einer ehemaligen Textilfabrik zum BOB CAMPUS in Wuppertal-Oberbarmen zeigt, wie aus einer urbanen Brache ein neuer Ort der Arbeit, des generationsübergreifenden Lernens, des Wohnens und der Nachbarschaft wird.
Aufgrund beschränkter Plätze ist die Teilnahme nur mit Anmeldung möglich.
Jüdische Gemeinde zu Berlin Oranienburger Straße 29 10117 Berlin
Vortrag und Diskussion mit Wolfgang Schäche
Architekt, Architekturtheoretiker, Kunsthistoriker, Journalist, Essayist und Hochschullehrer – Paul Zucker war ein Universalist, der ebenso erfolgreich Villen und Landhäuser, Geschäftshäuser und Kulturgebäude baute, wie er über die Architektur der Stadt, die Baukunst Michelangelos, aber auch über die Ästhetik des Verfalls und die modernen Formenwelten des Automobils schrieb. 1888 in Berlin geboren, wurde Zucker 1937 von den Nazis vertrieben. In den USA, wo er 1971 starb, gelang ihm eine zweite, große Karriere. Der Vortrag verfolgt die Spuren dieses genialen Architekten und Theoretikers und stellt seine bedeutsame baukünstlerische und publizistische Hinterlassenschaft vor.
„Wir alle improvisieren. Wir alle treffen Entscheidungen. Wir beobachten uns gegenseitig beim Improvisieren. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Diese Stadt werden wir gemeinsam gebaut haben.“ Convivial Ground gibt Einblick in die Arbeit des transnationalen kollaborativen Netzwerks Constructlab. Auf der Basis von Ivan Illichs Verständnis von Konvivialität reflektieren die Essays, Gespräche, Geschichten und Bilder in diesem Buch die Besonderheiten kollaborativer Praktiken als situationsbezogene Experimente ebenso wie ihre mögliche Rolle bei der Schaffung konvivialer Gesellschaften. Wenngleich die Publikation die zeitgenössischen Bedingungen von Gemeinschaft, des Lernens und Arbeitens erforscht, ist sie kein Handbuch, sondern eine Einladung, gemeinsam neue konviviale Narrative zu schreiben.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Mittwochabend-Vorträge“ des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt
Wie gelingt uns die „Stadt für alle“? Und wer bestimmt das? Wir diskutieren Ideen und Konzepte für eine inklusive, gerechte Stadtplanung. Natürlich kontrovers.
Es diskutieren: Dr. Mary Dellenbaugh-Losse (Stadtforscherin, Beraterin und Autorin mit den Schwerpunkten soziale Inklusion, Bürger*innenbeteiligung und Gender), Prof. Dr. Andreas Knie (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Simon Wöhr (Stadtraumentwickler / Autor Manifest der freien Straße)
Moderation: Boussa Thiam, Moderatorin und Journalistin
In einer amerikanischen Studie war unlängst zu lesen, Sexismus und Rassismus seien in der Architektur so weit verbreitet, dass es diesen Themen gegenüber eine brancheneigene Abneigung gäbe. Wie ist eine solche exkludierende Arbeitskultur entstanden? Obwohl seit kurz nach der Jahrtausendwende auch in Deutschland die Mehrheit der Absolvent*innen weiblich ist, machen es fachkulturelle Weichenstellungen Frauen schwer, in der Architektur zu bleiben. So gehen der Planung viele gut ausgebildete Talente verloren. In Schwarzer Rolli, Hornbrille werden aus intersektional-feministischer Perspektive die strukturellen Ursachen untersucht, die Frauen – und alle anderen Personen, die keine weißen cis Männer sind – aus der Branche verdrängen. Wie können Lehre, Fachdiskurs und Selbstverständnis diverser werden? Wo fehlen in der gebauten Umwelt die Erfahrungen einer pluralistischen Gesellschaft? Wie gelingt ein Wandel in der Planungskultur?
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Mittwochabend-Vorträge“ des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt
PEHNTHAUS Wolfgang-Pehnt-Studienhaus für Architektur Danziger Straße 2a Köln-Weiden
Buchvorstellung und Diskussion mit Florian Kluge von der Alanus Hochschule und Barbara Feller sowie Wojciech Czaja
Seit über 20 Jahren ist nonconform in Deutschland und Österreich in der räumlichen Transformation tätig. Architektur ist für das interdisziplinäre Kollektiv nie bloß ein fertiges, fotogenes Resultat, sondern immer auch ein lustvoller, horizonterweiternder Prozess, in den die Bürger*innen einer Gemeinde, die Nachbar*innen eines Stadtquartiers, die Mitarbeiter*innen eines Unternehmens, die Kinder und Lehrkräfte einer Schule als fachkundige Expert*innen involviert werden. Denn: Partizipation ist der schönste gemeinsame Nenner und zugleich die wichtigste Basis für gelebte Baukultur. Das Buch wirft einen Blick hinter die Kulissen der ungewöhnlichen Planungspraxis und lässt Bauherr*innen und Expert*innen zu Wort kommen.
Aufgrund beschränkter Plätze ist die Teilnahme nur mit Anmeldung möglich.
TU Graz Holzbauwerkstatt Lessingstraße 25/EG 8010 Graz
Buchvorstellung, Diskussion und Party
Wer baut, sieht sich mit einem Dickicht von Positionen konfrontiert, die vor allem eins sind: Stimmen von Profis. Die Architektur nimmt dabei als Disziplin eine Sonderrolle ein, da sie seit jeher eine Profession bildet, die sich auf andere Professionen bezieht und diese in ihre Praxis des Planens und Bauens integriert. GAM 19 fragt nach den komplexen Konstellationen und unterschiedlichen Bedeutungsebenen von Professionalität in der Architektur: Wie haben sich die professionellen Fundamente der Disziplin aufgrund ökonomischer, ökologischer oder gesellschaftlicher Veränderungen im Wandel der Zeit verschoben und wie gehen Architekt*innen heute damit um? Was lässt sich von den Mischformen lernen, bei denen professionelle Abläufe von unprofessionellen Verfahren hintergangen werden, um bisher unbekannte Resultate zu erzeugen? GAM 19 nimmt sich der Analyse und Neubewertung des Berufsbilds der Architektur an und lässt unterschiedliche Akteur*innen zu Wort kommen, die den Begriff des Professionalismus im Kontext ihrer architektonischen Praxis reflektieren und seinen gegenwärtigen Ausprägungen nachspüren.
Mit Beiträgen von Grayson Bailey, Alexander Bartscher, Klara Bindl, Ivica Brnić, Peggy Deamer, Anne Femmer, Andri Gerber, Andreas Lechner, Alex Lehnerer, Yeoryia Manolopoulou, Jan Meier, Julian Müller, Victoria Steiner, Florian Summa, Juergen Teller und Lena Unger
Nordische Botschaften – Felleshus Rauchstr. 1 10787 Berlin
Sustainable city planning: for more livable neighborhoods David Sim im Gespräch mit Tanja Siems
Nach wie vor besteht unser Leben auch aus lästigen Aufgaben. Wir alle müssen in der Winterkälte auf den Bus warten, den Abwasch machen, den Müll hinaustragen, möglicherweise einen langen Arbeitsweg mit dem Auto zurücklegen. Für David Sim liegt die Lösung direkt um die Ecke: Mit einfachen, kostengünstigen Mitteln und einem Fokus auf den menschlichen Maßstab könnte das Leben in der Stadt einfacher, angenehmer, sanfter aussehen. Sim zeigt, dass dafür das Gleichgewicht zwischen Dichte und Vielfalt der entscheidende Faktor ist und die in unserem städtischen Umfeld bereits vorhandenen Potenziale genutzt werden sollten. Das Ziel: Quartiere, die Leichtigkeit und Komfort versprechen und sich an unsere sich ständig ändernden Bedürfnisse anpassen. Langsamer, kleinteiliger, leiser: David Sim erzählt vom guten Leben in städtischen Nachbarschaften.
Buchhandlung Walther König an der Museumsinsel Burgstraße 27 10178 Berlin
Buchvorstellung
In einer Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs plante die Werkgruppe Graz im Jahre 1965 die Terrassenhaussiedlung in Graz-St. Peter, die zwischen 1972 und 1978 gebaut wurde. Die Planer – Mitglieder der avantgardistischen Künstlervereinigung Forum Stadtpark – wandten sich gegen das verfestigte System des Wohnbaus, das von monotoner Gestaltung und Zersiedelung durch Einfamilienhäuser geprägt war. Sie vertraten den utopischen Anspruch einer Beteiligung der Bewohner*innen am Planungsprozess, der seine bauliche Entsprechung in einer strukturalistischen Grundstruktur mit anpassbaren Wohneinheiten findet. Internationale Anerkennung erlangte die Siedlung, die sich in vier terrassierten Blöcken aus Sichtbeton am Grazer Stadtrand erhebt, durch ihre brutalistische und skulpturale Erscheinung. Gelebte Utopie liefert erstmals eine Sammlung von architekturhistorischen und -kritischen Texten über die Siedlung, gibt Einblicke in die Lebenswelten der Bewohner*innen und ist angereichert mit Originalskizzen, -plänen und -fotografien sowie mit künstlerischen Projekten.