Ruinen, Trümmer, zerstörte Städte: Der Wiederaufbau war eine Herausforderung an Architekten im Osten und Westen Deutschlands. Im Osten orientierte man sich dabei vor allem an Architektur und Städtebau der Sowjetunion: Das Leitbild der „sozialistischen Stadt“ prägt Berlin, Dresden, Eisenhüttenstadt, Leipzig und viele andere ostdeutsche Städte bis heute. Neben der Übernahme stalinistischer Monumentalbauten und der Suche nach „nationalen Traditionen“ konnte das Bauen in jenen Zeiten jedoch auch überraschend modern sein. In der Beschreibung von Entscheidungsprozessen, Lebenswegen und Leitprojekten maßgeblicher Architekten der DDR richten die Autoren den Blick auf den politischen Bedeutungswandel der Architektur. Damit trägt dieses reich illustrierte Grundlagenwerk zu einem neuen Verständnis der Kulturgeschichte im geteilten Deutschland bei und schließt eine Lücke in der jüngeren Architekturgeschichtsschreibung.